Pflegekräfte stehen im Berufsalltag oft unter hohem Druck – besonders in akuten Notfallsituationen ist schnelles, souveränes Handeln gefragt. Eine aktuelle Studie in Zusammenarbeit mit dem Pflegeschulzentrum Goslar hat nun untersucht, wie digitale Technologien Pflegepersonal in genau solchen Momenten unterstützen können.
Im Zentrum der Untersuchung stand eine Smart Glass-Technologie, die es Pflegekräften ermöglicht, via Telepresence-Roboter direkt mit Patienten zu kommunizieren. In einer realitätsnahen Simulation wurden Auszubildende und Lehrkräfte mit einer klassischen Versorgungssituation konfrontiert – bis plötzlich ein Notfall eintrat: Ein Patient zeigte Symptome eines Herzinfarkts.
Die Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe musste den Notfall ohne technologische Hilfe bewältigen – so, wie es heute noch Alltag in vielen Einrichtungen ist. Die Interventionsgruppe hingegen konnte auf die Unterstützung der Smart Glass zurückgreifen. Ziel war es, Unterschiede in Stresslevel, Arbeitsbelastung und Nutzererfahrung zu messen.
Die Ergebnisse sind vielversprechend: Erste Auswertungen deuten darauf hin, dass der Einsatz der Smart Glass zu einer besseren Handlungskoordination, reduzierter Belastung und einer insgesamt positiveren Nutzererfahrung führte.
Diese Erkenntnisse könnten maßgeblich dazu beitragen, technologische Innovationen gezielt in den Pflegealltag zu integrieren – mit dem Ziel, Fachkräfte zu entlasten und die Qualität der Versorgung in kritischen Momenten zu verbessern.